Section 1

EINFÜHRUNG

Was meinen wir, wenn wir von Motivation und Ausdauer reden? Motivation kann sich auf unsere Bereitschaft zu handeln beziehen. Sie bewegt uns zu tun, was wir tun. Sie bringt uns dazu, bestimmte Ziele zu verfolgen. Auf diese Weise ist sie mit unserem Verhalten und unseren Werten verbunden – mit den Dingen, die uns am Herzen liegen und die uns dazu bringen, nach Besserem zu streben. Unter Ausdauer verstehen wir die Entschlossenheit, unsere Motivation zu nutzen, um eine Handlung vollständig abzuschließen. Um ein Ziel zu erreichen, müssen wir motiviert sein – wir müssen erkennen, welche Rolle unsere Werte bei der Festlegung des Ziels spielen – und wir müssen ausdauernd sein – um Hindernisse zu überwinden und unser Ziel entschlossen zu erreichen. Jeder Unternehmer und jede Unternehmerin sollte diese bedeutenden Eigenschaften besitzen. Auch wenn nicht alle UnternehmerInnen dieselben Motive und Werte teilen, so haben sie doch alle etwas gemeinsam: persönliche Motivation und viel Durchhaltevermögen. Dadurch schaffen sie es zum einen, ihr Unternehmen zu gründen und ihre Idee auf den Weg zu bringen. Zum anderen halten sie ihr Unternehmen so am Laufen, unabhängig davon, auf welche Hindernisse oder Schwierigkeiten sie stoßen. Deine eigene Motivation zu kennen und zu lernen, wie du sie nutzen kannst, um mit Ausdauer zum Ziel zu kommen – das sind die ersten Schritte zur erfolgreichen Unternehmensgründung und -führung. Um diese Fähigkeiten einzuüben und zu entwickeln, haben wir für dich eine kurze Aufgabe zusammengestellt, die du gemeinsam mit einer kleinen Gruppe bearbeiten kannst.

AUFGABE

Du engagierst dich ehrenamtlich in einem Komitee, das ein Kulturfestival in eurer Region organisiert. Das Festival findet seit sieben Jahren statt, aber in letzter Zeit gab es nur wenig Unterstützung von der örtlichen Bevölkerung. Im letzten Jahr hat die Beteiligung am Festival ihren Tiefpunkt erreicht. Da die SponsorInnen erwägen, ihre Finanzierung und Unterstützung für diese Veranstaltung zurückzuziehen, ist das Festival an einem Punkt angelangt, an dem es sich entweder neu erfinden muss, oder abgesagt wird. Als Komitee beschließt ihr, nach Wegen zu suchen, wie ihr das Festival neu erfinden könnt, wie ihr einen Teil der Unterstützung aus der lokalen Bevölkerung zurückgewinnt und neue Familien und Einzelpersonen aus der Region motiviert. Auf der kommenden Gemeindeversammlung in 10 Tagen wird entschieden, ob das Festival stattfindet oder nicht. Bei dieser Versammlung werden die Mitglieder des Festival-Komitees mit den örtlichen SponsorInnen besprechen, welche Vorteile es hat, noch ein weiteres Jahr in das Festival zu investieren und zu sehen, ob sich die Dinge zum Guten wenden lassen. Das ist eure Gelegenheit alle Anwesenden davon zu überzeugen, das Festival auch in diesem Jahr zu unterstützen! Zusammen mit einem Mitstreiter wirst du eine Präsentation vorbereiten, in der ihr zeigt, wie ihr das Festival revolutionieren und neues Publikum anlocken wollt. Anhand von zwei bis drei Änderungen, die euch vorschweben, füllt ihr eine Vorlage des Business Model Canvas aus. Das Ergebnis eures Canvas legt ihr dem Festival-Komitee vor, zusammen mit einer Kosten-Nutzen-Analyse für diese Änderungen und den erwarteten Auswirkungen auf das Festival. Denkt daran, dass die Zukunft des Festivals auf dem Spiel steht. Konzentriert euch also darauf, überzeugende Argumente zu finden!

PROZESS

Hinweis: Die englischsprachigen Links können mithilfe von Google ins Deutsche übersetzt werden, wenn du sie mit Chrome öffnest.

Schritt 1: Den Schaden beurteilen

Damit dein Mitstreiter und du euren Plan zur Wiederbelebung dieses Festivals vorbereiten könnt, müsst ihr zunächst verstehen und beurteilen, warum das Festival überhaupt gescheitert ist. Trefft euch zu einer „Festival-Nachbesprechung“, um eine Liste aller Dinge zu erstellen, die bei eurem Festival schiefgelaufen sind. Um die Zukunft planen und gestalten zu können, muss man erst die Versäumnisse und Fehler der Vergangenheit verstehen. Wenn ihr eine Liste mit drei bis vier Hauptgründen erstellt habt, die eurer Meinung nach zum Scheitern des Festivals geführt haben, wird es Zeit, den ersten Schritt hin zur Zukunftsplanung eures Festivals zu machen.

Folgende Links können euch dabei unterstützen, die Probleme eures Festivals zu analysieren und zu beurteilen:

Schritt 2: Brainstorming

Ihr habt eure bisherigen Festivals ausgewertet und eingeschätzt, was schiefgelaufen ist. Jetzt wird es Zeit, das Alte hinter euch zu lassen und einige Ideen zu entwickeln, die dem Festival neues Leben einhauchen können!

Eine der gebräuchlichsten Techniken, um neue Ideen zu entwickeln, nennt sich Brainstorming.  Brainstorming funktioniert am besten zu zweit oder in einer Gruppe, weil alle Beteiligten so viele Ideen wie möglich einbringen sollen. Dann werden alle Ideen untereinander ausgetauscht. Deine Idee kann also ein anderes Gruppenmitglied zu einer ganz neuen Idee führen. Die Aktivität beginnt damit, ein Zeitlimit von 5 bis 10 Minuten zu setzen und in dieser Zeit jede Idee aufzuschreiben, die euch in den Kopf kommt. Die Ideen können albern, lächerlich und absurd erscheinen – beim Brainstorming geht es vor allem darum, eure Ideen nicht zu ‚zensieren‘. Ihr wisst nämlich nicht, welche Idee eure MitstreiterInnen am erfolgreichsten zu einer weiteren Idee führt, sobald ihr eure Köpfe zusammensteckt. Nach 5 bis 10 Minuten solltet ihr eure Ideen untereinander austauschen. Achtet während des Brainstormings darauf, die Probleme zu bedenken, die ihr im 1. Schritt herausgearbeitet habt!

Die folgenden Links werden euch dabei helfen, das Brainstorming umzusetzen:

Wenn ihr eine Liste aller Ideen erstellt habt, dann nehmt euch etwas Zeit diejenigen Ideen einzugrenzen, die euch am realistischsten scheinen und die eurem Festival den größten Vorteil bringen könnten.  Am Ende solltet ihr bei vier oder fünf Ideen landen.

Schritt 3: Eure Ideen auswerten

Nun, da ihr Ideen gesammelt habt, um das Festival wieder in Schwung zu bringen, ist es an der Zeit, diese Ideen etwas einzugrenzen, damit ihr am Ende diejenigen Ideen zur Rettung eures Festivals vorstellen könnt, die am besten geeignet sind!

Es gibt viele verschiedene Methoden und Techniken, mit denen man die Qualität gesammelter Ideen evaluieren kann. Eine der gebräuchlichsten Techniken zur Ideen-bewertung nennt sich die „Sechs Denkhüte“. Am besten funktioniert diese Methode in einer Gruppe. Sie ermutigt alle Gruppenmitglieder, Ideen und Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Vergesst nicht, dass ihr diese Methode auf alle Ideen eurer Ideensammlung anwenden müsst! Das kann einige Zeit in Anspruch nehmen… besonders, wenn ihr nur zu zweit arbeitet. Das bedeutet, dass jeder von euch pro Idee jeweils 3 Hüte „aufsetzen“ muss!

Diese Links könnten euch den Einstieg in die Aufgabe erleichtern:

Wenn euch für diesen Schritt nur wenig Zeit zur Verfügung steht, könnt ihr auch eine einfache Matrix zur Ideenbewertung ausfüllen. In einer solchen Matrix bewertet und prüft man jede Idee anhand einer Reihe von verschiedenen Kriterien.

In den folgenden Links findet ihr einige vorgefertigte Beispiele bzw. nützliche Anregungen, um eure eigene Matrix zur Ideenbewertung zu erstellen:

Schritt 4: Kosten-Nutzen-Analyse

Im letzten Schritt eurer Ideensammlung solltet ihr herausfinden, wieviel die angestrebten Neuerungen das Festival-Komitee kosten werden und welchen Nutzen sie für die Menschen eurer Region haben könnten. Ihr müsst dazu in der Lage sein, eine Kostenschätzung für eure Ideen aufzustellen; ihr solltet wissen, welche Ressourcen ihr für die Investition in das Festival in Anspruch nehmen könnt und wer von den geplanten Verbesserungen profitieren wird.

Die folgenden Links bieten euch nützliche Ansatzpunkte, um eine Kosten-Nutzen-Analyse zu erstellen:

Mit diesem Arbeitsschritt legt ihr zugleich auch die Grundlage für euer Business Model Canvas. Sobald ihr eure Kosten-Nutzen-Analyse abgeschlossen habt, könnt ihr den Abschnitt ‚Kosten‘ verwenden, um damit das Feld ‚Cost Structure‘ im Business Model Canvas (auch ‚Struktur der Ausgaben‘) auszufüllen. Ihr müsst nicht sofort mit dem Ausfüllen beginnen. Aber behaltet die in eurem Plan vorgeschlagenen Kosten im Blick – ihr werdet sie in Schritt 7 benötigen, um den Canvas zu vervollständigen.

Wenn ihr abschätzt, welche Personen es in eurer Region gibt, die ihr um zusätzliche Unter-stützung und Ressourcen für das Festival bitten könnt, dann nutzt diese Informationen, um damit das Feld ‚Key Resources‘ des Business Model Canvas (auch ‚Wichtige Ressourcen‘) auszufüllen.

Schritt 5: Neues Publikum finden

Ihr habt nun eine fertige Kosten-Nutzen-Analyse für eure Festival-Innovationen vorliegen. Es wird also Zeit, euch zu überlegen: Wer wird diese Änderungen ansprechend finden? In der Unternehmenssprache nennt man das die Identifikation des eigenen Marktsegments. Betrachtet ihr euer Festival als eine Art Geschäft, dann geht es darum herauszufinden, wer eure ‚Kunden‘ sind. Dafür müsst ihr nicht nur herausfinden, welche Zielgruppe ihr ansprechen wollt, sondern auch wie ihr diese Zielgruppe davon überzeugt, am Festival teilzunehmen. Welche Elemente machen euer Festival einzigartig und schaffen es, euer Zielpublikum anzuziehen? Das nennen wir das ‚Leistungsversprechen‘ (oder ‚Value

Proposition‘).

Die folgenden Links helfen euch und eurem Team dabei, euer Publikum bzw. euer Marktsegment zu identifizieren und ein passendes Leistungsversprechen zu verfassen:

Auf der Grundlage der Ergebnisse, die ihr in diesem Schritt erarbeitet habt, könnt ihr das Feld ‚Customer Segment‘ eures Business Model Canvas (auch ‚Kundensegment‘) ausfüllen.

Schritt 6: Marketing – Wie viele Menschen kann eure Botschaft erreichen?

Ihr wisst nun also, wer eure Zielgruppe ist und mit welcher Botschaft ihr sie für euer Festival gewinnen wollt – aber wie bringt ihr diese Botschaft unter die Leute? Ihr solltet euch überlegen, welche Marketingmöglichkeiten euch zur Verfügung stehen. Aber vergesst nicht, dass das Festival-Komitee nur ein begrenztes Budget hat! Zusammen mit eurem Team habt ihr euch das Ziel gesetzt, 5.000 Menschen mit euren Festival-News zu erreichen.  Wie wollt ihr das schaffen?

Diese Links könnten euch bei der Planung helfen, 5.000 Menschen mit eurer Botschaft anzusprechen:

Mithilfe der Ergebnisse aus diesem Schritt seid ihr in der Lage, das Feld ‚Channels‘ im Business Model Canvas (auch ‚Kommunikationskanäle‘) auszufüllen. Ihr habt nun den Inhalt für vier der neun Felder vollständig erarbeitet. Im nächsten Schritt erfahrt ihr, wie ihr die anderen fünf Segmente des Canvas vervollständigen könnt!

Schritt 7: Ein Business Model Canvas für euer Festival erstellen

Ihr seid schon sehr weit gekommen und habt einige sehr gute Ideen entwickelt, wie ihr dem Festival zum erfolgreichen Neustart verhelfen könnt! Um diese Ideen für eure Vorstellung vor dem Festival-Komitee aufzubereiten, wird es Zeit, euer Festival nochmal aus der Perspektive von UnternehmerInnen zu betrachten und ein Business Model Canvas vorzubereiten. 

Was ist ein Business Model Canvas? Und warum wendet man das auf ein Festival an?

Das Business Model Canvas wurde von Alexander Osterwalder entwickelt. Es zeigt neun Felder, die auf einer ansprechend aussehenden, einseitigen Leinwand (engl. ‚Canvas‘) die einzelnen Bausteine eines Geschäftsmodells (engl. ‚Business Model‘) abbilden. Statt einen seitenlangen Businessplan zu schreiben, kannst du das Business Model Canvas verwenden, um noch vor Geschäftsbeginn vollständig darzustellen, wie deine Geschäftsidee aussehen wird. Obwohl das Canvas für Unternehmen entwickelt wurde, können die Informationen in der Canvas-Vorlage auf viele unterschiedliche Kontexte übertragen werden – es ist also das perfekte Werkzeug, um herauszufinden, wie ihr euer Festival mit neuen Innovationen bereichern könnt!

Schritt 8: Präsentation eurer Festival-Pläne

Ihr seid fast am Ziel! Ihr habt euer Business Model Canvas für das Festival fertiggestellt. Ihr seid entschlossen, das Festival dieses Jahr zu retten! Jetzt müsst ihr nur noch die Präsentation vor dem Festival-Komitee vorbereiten. Vergesst nicht, sie auch einzuüben, damit ihr euer Publikum begeistert, überzeugt und euch ihre Unterstützung zur Umsetzung eurer Pläne sichert!

Um diese wichtige Präsentation vorzubereiten und um sicher zu sein, dass ihr dabei auch nichts vergesst, solltet ihr die folgenden Themen abdecken:

  • Was ist bei den vergangenen Festivals schiefgelaufen?
  • Euer Business Model Canvas – unterteilt in seine 9 Abschnitte
  • Die Ergebnisse eurer Kosten-Nutzen-Analyse
  • Eure spezifische Marketingstrategie

Ihr wisst bereits, wie man eine Präsentation erstellt. Diese Links enthalten weitere Tipps, wie man an einer so wichtigen Präsentation arbeiten kann: 

A Beginner’s Guide to a Successful Presentation (EN): https://visme.co/blog/a-beginnersguide-to-giving-a-successful-presentation/

EVALUATION

Mithilfe dieses WebQuest werden Lernende die folgenden Lernergebnisse erzielen:

WissenKönnenWerte
Grundkenntnisse darüber, was Motivation istGrundkenntnisse über die Bedeutung von Ausdauer, um eigene Ziele u erreichenGrundkenntnisse über Markt-segmentierungGrundkenntnisse zur Kosten-Nutzen-AnalyseGrundkenntnisse über Ressourcen, die zum Erreichen eines Geschäftsziels erforderlich sindFaktenwissen, wie man ein Business Model Canvas ausfülltTeamfähigkeit anwenden, um die Herausforderung zu meisternVerhandlungs-kompetenzen üben, um eigene Perspektiven zu vermittelnRecherche-fähigkeiten anwenden, um ein Problem zu ermitteln.Ideen anhand der „Sechs Denk-hüte“ beurteilenKreatives Denken üben, um Lösungen für ein Problem zu findenMedienkompetenz anwenden, um eine Marketingkampagne für Social Media zu entwerfenPräsentations-fähigkeiten üben, um eine Präsentation zu haltenOffenheit, mit Gleichaltrigen zusammen-zuarbeitendie Rolle von Motivation und Ausdauer beim Erreichen eines Ziels wertschätzenBereitschaft, Motivation einzusetzen, um Ziele festzulegenVerpflichtung zur Beharrlichkeit, damit Ziele erreicht werden

Im Rahmen der Auswertung dieses WebQuest wird von allen Lernenden erwartet, dass sie in Paaren arbeiten und dem „Festival-Komitee“ ihre Ergebnisse auf Folien präsentieren. Das „Komitee“ wird in dem Fall von LehrerInnen, TrainerInnen oder JugendarbeiterInnen gespielt. Diese kurze Rollenspiel-Übung dient erstens dazu, den Lernenden eine feste Deadline für den erfolgreichen Abschluss der Aufgaben und die Erstellung ihrer Präsentation zu geben. Darüber hinaus werden die Lernenden wichtige Erfahrungen sammeln, das Sprechen vor Publikum üben und ihre Präsentationsfähigkeiten entwickeln. Dies sind zwei Fähigkeiten, aus denen sie Selbstvertrauen schöpfen können und die sie für ihre berufliche Zukunft, sei es als Angestellte oder als Selbständige, ausbauen sollten. Am Ende dieser Präsentationen kann der/die TrainerIn jeder Gruppe ein direktes mündliches Feedback geben und einige zu verbessernde Bereiche notieren. Der/die TrainerIn könnte auch ein Paar auswählen, das die WebQuest-Herausforderung gewonnen hat. Der Wettbewerbscharakter an sich kann die Lernenden zusätzlich motivieren.

Übung zur Selbsteinschätzung für diesen WebQuest: Anschließend werden die Lernenden gebeten, eine kurze Übung zur Selbsteinschätzung zu erledigen und 450-500 Wörter darüber zu schreiben, wie sie ihre Leistung während der Aufgabe bewerten, welche Elemente sie mochten bzw. nicht mochten und was sie anders machen würden, wenn sie die Aktivität noch einmal wiederholen könnten. Folgende Fragen sollten für die Selbsteinschätzung genutzt werden:

  • Wie habe ich als Teil des Zweier-Teams gearbeitet? Wie haben wir insgesamt zusammengearbeitet? Wie lief die Kommunikation in unserem Zweier-Team?
  • Welche Rolle habe ich innerhalb des Zweier-Teams eingenommen? Wie habe ich diese Rolle gemeistert? Welche Stärken habe ich in dieser Rolle gezeigt? Hat mir diese Rolle gefallen?
  • Welche Elemente dieser Aufgabe haben mir am besten gefallen?
  • Welchen Aspekt fand ich am herausforderndsten und warum?
  • Wurden meine Ideen gehört? Konnte ich viele Ideen einbringen?
  • Welche Fähigkeiten habe ich durch diese Aufgabe erworben? Habe ich eine persönliche Stärke an mir entdeckt, von der ich noch nichts wusste?
  • Gab es im Laufe der Aufgabe Aspekte, die mich dazu motivieren würden, ein Unternehmen zu gründen? Falls ja, welche und warum?
  • Gibt es Dinge, die ich anders machen würde, wenn ich diese Aktivität wiederholen müsste? Welche und warum?

Ein kurzes Quiz: https://forms.gle/JnbqzfcTcvhfFB4z8

Mögliche Fragen für JugendarbeiterInnen oder LehrerInnen, die zur Nachbesprechung dieses WebQuests im Plenum genutzt werden können:

  • Wie würdest du die Gesamterfahrung bewerten? Hat es dir Spaß gemacht, mithilfe einer WebQuest-Herausforderung zu lernen?
  • Wie hast du deiner Ansicht nach als Teil deines Zweier-Teams gearbeitet? Hat es dir Spaß gemacht, die Herausforderung zu zweit zu meistern?
  • Wie hat dir das Szenario gefallen, in das die Aufgabe eingebettet war? Gibt es andere Szenarien, die du lieber bearbeitet hättest? Warum?
  • Was hast du deiner Meinung nach durch die Aufgabe gelernt?
  • Hast du den Eindruck, neue Fähigkeiten erworben zu haben? Wenn ja, welche?
  • Welche Abschnitte haben dir am besten gefallen, welche am wenigsten? Warum?
  • Hast du das Gefühl, durch die Bewältigung der Aufgabe etwas erreicht zu haben? Hattest du ein Erfolgserlebnis?
  • Gab es unter all den Aufgaben, die du im Rahmen des WebQuest erledigt hast, eine Aufgabe, die dir besonders viel Spaß gemacht hat und die dich zu einer beruflichen Laufbahn in diesem Bereich motivieren könnte? Wenn ja, welche? Erkläre deine Antwort.
  • Kannst du dir vorstellen, auf der Grundlage des hier Gelernten ein eigenes Unternehmen zu gründen? 

FAZIT

Durch den Abschluss dieser Aufgabe habt ihr einige wertvolle Einsichten gewonnen und wichtige Kompetenzen trainiert. Sie werden euch helfen, eure Motivation zu nutzen und euch weiterzuentwickeln. Ihr habt außerdem bewiesen, dass ihr die nötige Ausdauer habt, um eure Idee voll zu entfalten und zu präsentieren, damit auch andere davon überzeugt werden können, eurem Beispiel zu folgen. All dies sind wichtige Eigenschaften für UnternehmerInnen! Wenn ihr eine Sache aus dieser Erfahrung mitnehmen wollt, dann denkt daran:

„Viele Misserfolge im Leben stammen von Menschen, die nicht erkannt haben, wie nah sie dem Erfolg waren, als sie aufgaben.” – Thomas A. Edison

Section 2

EINFÜHRUNG

Der Schlüssel für erfolgreiche Karriereziele und Karriereplanung liegt darin, unsere eigene Motivation zu verstehen. Wenn du vorhast, deinen beruflichen Werdegang zu planen, dann achte darauf, deine Karriere an Aktivitäten und Aufgaben auszurichten, die dir ein Gefühl von Selbstverwirklichung vermitteln und dir den wirtschaftlichen Ertrag bringen, den du erwartest. Unsere Motivation ist ein wichtiger Schlüssel, um beruflich erfolgreich zu sein. Also ist es wichtig, dass wir verstehen, was uns motiviert.

Unsere eigene Motivation zu kennen, ist wertvoll. Es wird uns helfen, zu verstehen, welche Faktoren zu unserem persönlichen Erfolgsempfinden und zu Tatendrang beitragen; es lässt uns erkennen, welche Erfolgsmaßstäbe uns am meisten bedeuten. Wenn wir wissen, woher unsere Motivation kommt, können wir auch messen, wann sich unsere Beweggründe ändern, wann sie zu- oder abnehmen und welche Faktoren diese Veränderungen verursachen. Zu wissen, was uns antreibt, hilft uns die je persönlichen Ziele und spezifischen Erfolge zu erreichen. Oberflächlich betrachtet mag dir all das ein wenig vereinfacht erscheinen. Vielleicht glaubst du bereits zu wissen, was dich motiviert – Geld, Status, Wettbewerb, Teamwork, dich für eine gute Sache einzusetzen usw. Auch wenn dies deine oberflächlichen Motive sein mögen, ist es wichtig, tiefer zu graben und herauszufinden, was deine wahren Beweggründe sind. Wenn du deine eigenen Beweggründe wirklich verstehst, wirst du beharrlich am Ball bleiben und deine Ziele erreichen.

AUFGABE

Du bewirbst dich um eine Stelle in einem erstklassigen Technologieunternehmen. Das Unternehmen zieht dich vor allem wegen all der großzügigen Vergünstigungen und der guten beruflichen Aufstiegschancen an, die es dir bietet. Du bist fest entschlossen, dort zu arbeiten. Du weißt, dass das Bewerbungsgespräch hart umkämpft sein wird und dass du an einem Gruppeninterview teilnehmen musst, um im Bewerbungsverfahren einen Schritt weiterzukommen. Du hast online recherchiert, welche Arten von Interview-Fragen diese Firma ihren KandidatInnen üblicherweise stellt. Eine davon bezieht sich auf die intrinsische und extrinsische Motivation der Menschen. Du bist dir sicher, dass diese Frage im Vorstellungsgespräch aufkommen wird, aber du verstehst nicht ganz, was die Begriffe bedeuten. Ein Freund rät dir, eine Online-Recherche durchzuführen und einen kurzen Elevator Pitch – von etwa 30 Sekunden – zu entwickeln, der deine intrinsischen und extrinsischen Motive genau umreißt. Wenn du das umsetzt, wirst du im Falle des Falles vorbereitet sein!

PROZESS

Hinweis: Die englischsprachigen Links können mithilfe von Google ins Deutsche übersetzt werden, wenn du sie mit Chrome öffnest.

Schritt 1: Intrinsische Motivation vs. Extrinsische Motivation

Zuerst solltest du besser verstehen, was wir mit Intrinsischer und Extrinsischer Motivation meinen. Dies wird dir letztlich helfen, ein wenig mehr über deine eigene Motivation im Leben zu verstehen. Informiere dich in einer Online-Recherche über den Unterschied zwischen deinen Intrinsischen und Extrinsischen Beweggründen:

Schritt 2: Meine eigenen Intrinsischen Motive erkennen

Großartig, jetzt kennst du also die Theorie, aber was bedeutet das alles für dich? Um bei deinem Vorstellungsgespräch bleibenden Eindruck zu hinterlassen, musst du in der Lage sein, deine eigenen Beweggründe zu erkennen. Beginne mit deinen intrinsischen Motiven, nimm dir etwas Zeit und finde heraus, was dich auf persönlicher Ebene motiviert. Halte deine Ergebnisse schriftlich fest.

Wenn dir keine Ideen einfallen, kann dir einer der folgenden Links helfen und einige Beispiele geben:

Schritt 3: Meine eigenen Extrinsischen Motive erkennen

Gute Arbeit, du versteht deine intrinsischen Motive jetzt besser. Als nächstes solltest du den Prozess wiederholen und die externen Faktoren identifizieren, die dich motivieren. Nimm dir nochmal etwas Zeit zum Nachdenken und schreibe auf, welche äußeren Faktoren dich motivieren können. Wenn dir die Inspiration fehlt, kann dir einer der folgenden Links etwas Licht ins Dunkel bringen:

Schritt 4: Vorbereitung meines Elevator Pitch

Herzlichen Glückwunsch, du kennst nun die internen und externen Faktoren, die dich motivieren – das ist eine große Leistung! Als Nächstes solltest du all das in einer kurzen und prägnanten, aber dennoch gründlichen Antwort formulieren, die dem Interviewer oder der Interviewerin deine Motivation verdeutlicht. Ein sehr nützliches Format, um deine Antwort auszuarbeiten, ist die Vorbereitung eines Elevator Pitch. Du weißt nicht, was das ist oder wie man so etwas entwickelt? Keine Sorge, du findest alle nötigen Informationen in den untenstehenden Links. Leg mit der Arbeit los und entwirf deinen Pitch, sobald du dir diese Links angesehen hast. Aber denk daran, er sollte nicht länger als 30 Sekunden sein. Du wirst also üben und die Zeit stoppen müssen, um ihn richtig draufzuhaben!       

Schritt 5: Lade zu einem Probe-Vorstellungsgespräch ein!

Du bist schon weit gekommen und verstehst jetzt, warum du diesen Job wirklich willst und was dich dazu motiviert. Allerdings macht dich das bevorstehende Bewerbungsgespräch in Form eines Gruppeninterviews nervös. Du willst wirklich dein Bestes geben. Eine beliebte Methode, die viele Menschen zur Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch nutzen, ist ein ‚Vorstellungsgespräch auf Probe‘, das man mit seinen FreundInnen oder mit Familienmitgliedern durchführt. Dabei übernimmt eine andere Person die Rolle des oder der PersonalerIn, damit du die Möglichkeit hast, deine Antworten vor dem eigentlichen Gespräch zu üben. Dank eines Probe-Gesprächs fühlen sich BewerberInnen beim eigentlichen Vorstellungsgespräch nicht mehr so nervös, weil sie bereits trainiert haben, ihre Antworten zu geben. Um diese hilfreiche Übung in die Praxis umsetzen zu können, solltest du eine Gruppe aus FreundInnen oder KlassenkameradInnen zusammenstellen. Ernenne eine Person zum Personaler, der das Interview führt; alle anderen übernehmen die Rolle weiterer KandidatInnen, die sich neben dir auf die Stelle beworben haben. Bitte den oder die PersonalerIn, eine Liste mit Fragen vorzubereiten. Du darfst die Fragen und ihre Reihenfolge nicht kennen, solltest aber im Vorhinein sicherstellen, dass darin auch das Thema Motivation angesprochen wird, sodass du deinen Elevator Pitch üben kannst. Wenn du alles vorbereitet hast, dann nehmt euch für die Umsetzung des Probe-Vorstellungsgesprächs etwa 30 Minuten Zeit. Vergiss nicht, dich angemessen zu kleiden.

Viel Glück!

Schritt 6: Meine Leistung im Interview auswerten

Um in jedem Lebensbereich erfolgreich zu sein, müssen wir in wichtigen Momenten unsere Leistung kritisch reflektieren können. Wir sollten darüber nachdenken, wie gut wir waren, und Bereiche mit Verbesserungspotenzial herausarbeiten. Diese Praxis der Selbstreflexion gibt uns den entscheidenden Schlüssel, um beharrlich und erfolgreich unsere Ziele zu verwirklichen. Du bist entschlossen, dein Bestes zu geben, aber Gruppeninterviews sind schwierig und erhöhen den Wettbewerbsdruck, also solltest du deine Leistung aus dem Probe-Vorstellungsgespräch auswerten und herausfinden, wie du diese Leistung im wahren Leben verbessern kannst. Es könnte hilfreich sein, das Gruppeninterview für die spätere Analyse aufzuzeichnen und nicht nur auf der Grundlage eurer Erinnerungen zu arbeiten (Vorher solltest du dir jedoch eine Aufnahme-Erlaubnis von allen Teilnehmenden einholen). Selbsterkenntnis und -reflexion sind Schlüsselfaktoren, um unsere Leistung zu verbessern und zu steigern. Um diesen letzten Schritt umzusetzen, solltest du nach deinem Probe-Bewerbungsgespräch eine Checkliste zur Selbsteinschätzung ausfüllen. Folgende Links sind dir dabei behilflich:

EVALUATION

Mithilfe dieses WebQuest werden Lernende die folgenden Lernergebnisse erzielen:

WissenKönnenWerte
Theoriekenntnisse über Motivation. Theoriekenntnisse über intrinsische Motivation. Theoriekenntnisse über extrinsische Motivation. Faktenwissen über die Gestaltung eines Elevator Pitch. Grundlagenwissen über die Teilnahme an einem Gruppen-interview. Faktenwissen darüber, wie man eine Selbst-einschätzung durchführt.Meine Fähigkeiten und Kompetenzen in Bezug auf Karrieremöglichkeiten beschreiben.Zwischen persönlichen und externen Motivationsfaktoren unterscheiden.Meine intrinsische Motivation beschreiben.Meine extrinsische Motivation beschreiben. Einen Elevator Pitch entwickeln.Die Darstellung meiner Fähigkeiten und Motivation einüben.An einem Gruppen-interview teilnehmen. Meinen Kommunika-tionsstil für ein Gruppeninterview anpassen. Meine Leistung in einem Vorstellungs-gespräch auswerten.Bewusstsein für meine intrinsischen und extrinsischen Motive. Erkennen, welche Bedeutung Motivation für dein eigenen Erfolg hat. Bereitschaft, meine eigenen Motive zu beurteilen. Offenheit für vorbereitende Aktivitäten, wie zum Beispiel die Durchführung eines Bewerbungs-gesprächs auf Probe.

Im Rahmen der Auswertung dieses WebQuest wird von allen Lernenden erwartet, dass sie in selbstständiger Arbeit ihre eigene Motivation ermitteln, einen Elevator Pitch entwickeln und diesen Pitch in einem Gruppeninterview auf Probe vortragen. Ziel dieser Aufgaben ist es, dass die Lernenden Kernkompetenzen in den Bereichen Selbsteinschätzung, Kommunikation, Sprechen in der Öffentlichkeit, Kooperation und Teamarbeit aufbauen. All dies sind Schlüsselkompetenzen, von denen die Lernenden in ihrer späteren Karriere profitieren werden. Während des Probe-Bewerbungsgespräch sollten die LehrerInnen oder JugendarbeiterInnen die Lernaktivitäten begleiten, das Gruppeninterview beobachten und den Teilnehmenden anschließend Feedback geben.  Sie können die jungen Lernenden auch dabei unterstützen, nach dem Interview eine Selbsteinschätzung vorzunehmen.  

Übung zur Selbsteinschätzung für diesen WebQuest: Anschließend werden die Lernenden gebeten, eine kurze Übung zur Selbsteinschätzung zu erledigen und 450-500 Wörter darüber zu schreiben, wie sie ihre Leistung während der Aufgabe bewerten, welche Elemente sie mochten bzw. nicht mochten und was sie anders machen würden, wenn sie die Aktivität noch einmal wiederholen könnten. Folgende Fragen sollten für die Selbsteinschätzung genutzt werden:

  • Wie hast du es empfunden, deine intrinsische und extrinsische Motivation zu ermitteln und zu bewerten? Was fiel dir schwerer: deine intrinsischen Motive oder deine extrinsischen Motive zu ermitteln?
  • Wie leicht fiel es dir, deinen Elevator Pitch zu schreiben? Hat sich dein Pitch mit zunehmender Übung verbessert?
  • Wie würdest du die Erfahrung des Probe-Gruppeninterviews beurteilen?
  • Wie hast du deine Leistung während des Gruppeninterviews bewertet?
  • Musstest du deinen Kommunikationsstil während des Gruppeninterviews anpassen? Erkläre bitte genauer.
  • Welche Fähigkeiten hast du durch diese Aufgabe erworben? Hast du eine persönliche Stärke an dir entdeckt, von der du noch nichts wusstest?
  • Gab es im Laufe der Aufgabe Aspekte, die dich dazu motivieren würden, ein Unternehmen zu gründen? Falls ja, welche und warum?
  • Gibt es Dinge, die du anders machen würdest, wenn du diese Aktivität wiederholen müsstest? Welche und warum?

Ein kurzes Quiz: https://forms.gle/rNiP9eY84XUHc4kG7  

Mögliche Fragen für JugendarbeiterInnen oder LehrerInnen, die zur Nachbesprechung dieses WebQuests im Plenum genutzt werden können:

  • Wie würdest du die Gesamterfahrung bewerten? Hat es dir Spaß gemacht, mithilfe einer WebQuest-Herausforderung zu lernen?
  • Wie hat es dir gefallen, selbständig zu arbeiten? Wie hat dir das Probe-Gruppeninterview gefallen?
  • Fiel es dir leicht oder schwer, die Faktoren zu ermitteln, die dich motivieren?
  • Wie bist du im Gruppeninterview aufgetreten? Hat dir deine Rolle gefallen? Hättest du lieber eine andere Rolle übernommen?
  • Wie hat dir das Szenario gefallen, in das die Aufgabe eingebettet war? Gibt es andere Szenarien, die du lieber bearbeitet hättest? Warum?
  • Was hast du deiner Meinung nach durch die Aufgabe gelernt?
  • Hast du den Eindruck, neue Fähigkeiten erworben zu haben? Wenn ja, welche?
  • Welche Abschnitte haben dir am besten gefallen, welche am wenigsten? Warum?

Hast du das Gefühl, durch die Bewältigung der Aufgabe etwas erreicht zu haben? Hattest du ein Erfolgserlebnis?

FAZIT

Herzlichen Glückwunsch! Du bist am Ende dieses WebQuest angelangt und hast herausgefunden, was dich motiviert. Motivation ist eine wichtige innere Ressource, die uns dabei unterstützen kann, unsere Ziele zu erreichen und uns auf unserem Weg zum Erfolg voranzubringen. Manchmal ist es schwer, die nötige Motivation aufzubringen, aber wenn wir erst einmal entdeckt haben, was uns am meisten motiviert, kann uns das unendlich viel Unterstützung, Inspiration und Enthusiasmus geben. Dies wird uns anspornen, unsere Ziele und Ambitionen im privaten wie im beruflichen Leben zu erreichen. In vielen Fällen beruht das, was wir tun und lassen, auf den Dingen, die uns motivieren oder eben nicht motivieren. Zu erkennen und zu verstehen, was uns am meisten motiviert, hilft uns dabei, Karriere- und Lernpfade so zu planen, dass sie mit unserer Motivation im Einklang sind – das heißt, wir bleiben engagiert und inspiriert, um unseren Plan durchzuziehen. Da du nun weißt, was dich motiviert, ist es an der Zeit, deinen eigenen Weg zum Erfolg zu planen – was auch immer das für dich bedeutet! Wenn du dir eine Sache aus dieser Erfahrung mitnehmen willst, dann erinnere dich an folgendes Zitat:

“Je härter ich arbeite, umso glücklicher werde ich.Samuel Goldwyn